Ohne Titel (Lichtinstallation)

Wissenschaftspark Gelsenkirchen

Mit 28 simplen Leuchtstoffröhren schafft Dan Flavin eine Verbindung von Architektur, Kunst und Parklandschaft.

Kunst
Künstler*inDan Flavin
Entstehungszeit1996
Material28 Leuchtstoffröhren, blau und grün fluoreszierendes Licht
Bau
AdresseMunscheidtstraße 14
45886 Gelsenkirchen
Bauzeit1989–1995
Architekt*innenUwe Kiessler
StandortFassade zum Park
Route in Google Maps
Karte
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Wenn Kunst Architektur in Szene setzt

Moderne Technologie statt rauchender Fabrikschlote: Auf dem Gelände des ehemaligen Gelsenkirchener Gussstahl- und Eisenwerks Munscheid & Co entstand Anfang der 1990er Jahre im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park der Wissenschaftspark Rheinelbe. In dem Bürogebäude sind unter anderem das Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule, mehrere städtische Dienststellen, Arztpraxen und Unternehmen ansässig sind. Außerdem dient es als Tagungs- und Ausstellungsort.

Neun Baukörper werden über eine 300 Meter lange Magistrale miteinander verbunden, die sich mit einer vollständig verglasten Fassade zum angrenzenden Park mit See öffnet. An drei Aufzugschächten installierte der US-amerikanische Künstler Dan Flavin Leuchtstoffröhren. Einen vertikalen blauen Stamm kreuzen jeweils mehrere horizontal angebrachte grüne Leuchtmittel. Die Konstruktion ist simpel, das Material handelsübliche Massenware. Und doch erzeugt der Künstler einen einzigartigen Ort mit vielfältigen räumlichen Wirkungen, die sich durch Reflexion und Brechung im Zusammenspiel mit Architektur und Landschaft ergeben.

In der Dunkelheit erhellt das farbige Licht nicht nur den Innenraum, sondern strahlt auch durch die geneigte Glasfassade in den Park und spiegelt sich in der Oberfläche des Teichs. Der Bau wird durch die Kunst in Szene gesetzt.

Galerie
Vita

Dan Flavin wurde 1933 in New York geboren, wo er bis zu seinem Tod 1996 lebte und arbeitete. Er studierte Kunstgeschichte an der New School for Social Research und der Columbia University. Als Künstler war er Autodidakt. Ab 1961 arbeitete Flavin vorwiegend mit elektrischem Licht, meist mit handelsüblichen Leuchtstoffröhren. 1968 und 1977 präsentierte er seine minimalistischen Werke bei der documenta in Kassel. 1995 entwarf er eine Lichtinstallation für die Erweiterung des „Hypo-Turms“ in München, die posthum realisiert wurde.

Weitere Informationen
QuellenKunst und Bau 1986–1997. Hrsg.: Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf, 2001 (2. Auflage), S. 14