Metropolis

Hauptbahnhof, Bonn

Licht, Farbe, Illusion – Wie „Metropolis“ den Bonner Hauptbahnhof in eine endlose Stadt verwandelt.

Kunst
Künstler*inHeike Weber
Walter Eul
KollektivKab-Weber-Eul
Architekturbüro Schwitzke und Partner
Entstehungszeit2023–2024
Materialkeramischer Hinterglasdruck, Folie und Airbrush
TechnikDruck, Airbrush
Maße1148 qm Glaspaneele
Bau
AdresseAm Hauptbahnhof 1
53111 Bonn
BauherrTiefbauamt Bonn
StandortAn den Eingängen in der Poststraße, Bahnhofstraße und Thomas-Mann-Straße
Route in Google Maps
Zugänglichkeit

Offen Zugänglich

Karte
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Transparente Weite durch Licht und Raum

Mit „Metropolis“ verwandeln Heike Weber und Walter Eul die sonst recht engen U-Bahn-Zugänge am Bonner Hauptbahnhof in einen veränderten Raum. Was früher nur ein funktionaler Durchgang war, wird hier zu einem Ort, an dem der Raum optisch erweitert wirkt – fast wie eine moderne Kathedrale des Alltags. An den Eingängen in der Poststraße, Bahnhofstraße und Thomas-Mann-Straße entsteht durch illusionistische Erweiterung der unterirdischen Bereiche der Eindruck, als würden die Wände in die Ferne ragen.

Auf 1148 Quadratmetern Glaspaneelen kommen keramischer Hinterglasdruck, Folie und Airbrush-Technik zum Einsatz. Diese Verfahren erzeugen ein farbenfrohes Spiel aus Licht und Schatten, das den Raum in einem aquarellartigen Effekt erscheinen lässt. Die Farbgestaltung erinnert an barocke Deckenmalereien, die Räume optisch öffnen und zum Innehalten einladen.

„Metropolis“ zeigt, dass U-Bahn-Abgänge mehr sein können als nur Wege von A nach B. Die künstlerische Intervention lädt dazu ein, den Raum aus einer anderen Perspektive zu betrachten – sie verbindet das Reale mit einer angedeuteten, weiter ausdehnenden Welt. Dabei werden die gewohnten Strukturen des Bonner Hauptbahnhofs aufgelockert, ohne den funktionalen Charakter komplett zu verlieren.

Durch diesen Eingriff wird der Übergangsbereich am Bahnhof zu einem Ort, der neben seiner praktischen Funktion auch zum kurzen Verweilen und Nachdenken anregt – ein urbaner Raum, der in Anlehnung an historische Deckenmalereien und moderne Glasdrucktechniken sowohl Tradition als auch zeitgenössische Gestaltung in den Blick rückt.

Galerie
Vita
  • Heike Weber, 1962 in Siegen geboren, lebt und arbeitet heute in Köln.

1981 bis 1986 absolvierte Weber ihr Studium im Fachbereich Grafikdesign an der FH in Aachen. 1993 war sie Residenzkünstlerin an der Glasgow School of Art in Großbritannien. Anschließend trat sie, bis 1996, für den Fachbereich „Umweltkunst“ eine Rolle als Gastdozentin im gleichen Institut an. Von 1997 bis 2007 erhielt sie unterschiedlichste Stipendium mit Aufenthalt. Seit 2008 arbeitet Weber ebenfalls im Bereich Kunst am Bau und gewann viele Projektauslobungen mit ihren Entwürfen für sich.

  • Walter Eul, 1967 in Wuppertal geboren, lebt und arbeitet heute Düsseldorf.

Eul absolvierte sein Studium in Informatik und Kunst an der Universität Hildesheim, der HBK Braunschweig und der Kunstakademie Düsseldorf, wo er als Meisterschüler bei Prof. Schwegler tätig war. Nach seinem Studium wirkte er als Art Director, technischer Projektkoordniator und Internet Consultant für verschiedene Agenturen in Düsseldorf und Hamburg. Gleichzeitig realisierte er diverse künstlerische Projekte im Bereich Neue Medien und Internet. Seit dem Jahr 2006 liegt Euls Schwerpunkt auf der Malerei. Er gründete die Gruppe „deckkraft“ zusammen mit Marc von Criegern. Ab 2014 arbeitet er an Kunst am Bau Projekten in Zusammenarbeit mit Heike Weber.